Freitag, 22. Juli 2016

Was wäre, wenn...


Was wäre, wenn ich nie die Diagnose Typ 1 Diabetes bekommen hätte? Wenn der Bluttest von vor dreienhalb Jahren rein gar nichts ausgesagt hätte? Wenn ich einfach nur eine dumme Erkältung gehabt und einfach so aus Jux 15 Kilogramm abgenommen hätte? Wenn das viele Trinken doch nur eine Phase gewesen wäre? Was wäre dann?

Ich stelle mir gerade vor, dass mein Leben heute natürlich ganz, ganz anders aussehen würde, hätte ich nur nie die Diagnose Diabetes bekommen. Wie das wohl so wäre, Mitte 20 ohne Diabetes. Essen, Kochen, neue Menschen kennen lernen, feiern, leben ohne Diabetes? Vermutlich wäre es in vielen Bereichen tatsächlich ein ganz anderes Leben. In einer Menge anderer Abteilungen meines Lebens würde es aber vermutlich ähnlich oder genau so aussehen, wie es das jetzt gerade in diesem Moment auch tut. Oder nicht? Oder doch? Nee? Oder?

So genau sagen kann das natürlich keiner. Niemand kann mir genau erzählen "was wäre, wenn...", keiner hat eine "Was-wäre-wenn-Maschine" mit der ich in alternative Gegenwarten schauen kann und ich werde es vermutlich auch nie selbst herausfinden können, so sehr ich es versuche.
Egal ob es hierbei um uns selbst als Diabetes-Patienten geht, um unsere Liebsten, Freunde, Bekannte oder um die eigenen Kinder mit Typ 1: Wir dürfen uns nicht verrückt machen und uns immer und immer wieder "Was wäre, wenn...?" fragen, auch wenn es schwer fällt, denn es hilft niemandem! Nicht uns, die wir uns die Gedanken machen, nicht denen, die es betrifft und nicht die Menschen, die uns sonst im Alltag begleiten. Im Gegenteil. Fragen wir uns permanent, was wir hätten anders oder besser machen können, um vielleicht die Diagnose gar nicht erst in unserem Leben zu haben, oder fragen wir uns, was wir jetzt wohl für eine ganz tolle andere Person mit einem viel leichteren Leben wären, wenn Diabetes nicht in unserem Alltag existieren würde, so verschwenden wir geraderaus unsere Lebensenergie und -zeit (beides sehr kostbare Dinge, übrigens).

Wir leben jetzt und hier und heute mit Diabetes in unserem Leben und unserem Alltag und müssen das Beste daraus machen. Jeder Tag, den wir mit Grübeln verschwenden, ist ein für uns verlorener Tag. Unsere Zeit auf der Erde ist begrenzt und wir wollen sie nutzen, und zwar mit dem, was uns eben für diese Zeit gegeben wurde. Passt auf euch und euren Körper auf, nehmt seine Bedürfnisse ernst aber vergesst niemals, dass ihr einzigartig seid und es von euch nur eine einzige Ausgabe auf dieser Welt gibt.

Aber was wäre, wenn...? Nix da! Leb im hier und jetzt, und versuch, das aller Beste zu geben und aus dir zu machen. Die beste Version von dir selbst zu sein. MIT DIABETES IM ALLTAG. Es ist eine Aufgabe, aber sie ist zu meistern. Niemand interessiert sich für dein Was-wäre-wenn-Ich. Wir wollen dein Hier-und-jetzt-Ich sehen, erleben, fühlen! An der Situation ändern können wir erst einmal nichts, denn der Diabetes ist da. Hier. In unserem Leben. Jetzt gerade in diesem Moment. Und er bleibt.

Stoppt das Grübeln und nehmt das Leben an die Hand.

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Dienstag, 19. Juli 2016

Diabetes-Dienstag SPEZIAL - Runterfahren, wieder ankommen und mehr vertrauen

Meine krassen zehn Tage sind vorbei, es ist viel passiert und die Gefühle und Stimmungen fuhren Achterbahn. Rauf, runter, rauf und runter. Nun habe ich bereits die erste Nacht wieder zu Hause hinter mir und es wird Zeit, die letzten Tage ein wenig Revue passieren zu lassen. Da heute Dienstag ist, werde ich es direkt mit meinem Diabetes-Dienstag-Post verknüpfen und das ganze Diabetes-Dienstag SPEZIAL nennen. Auch auf Snapchat gibt's heute wieder ein Bisschen Diabetes von mir (Name: kaesefondue). Schaut mal rein, wenn ihr Lust habt!

Welches war dein höchster Wert in den letzten 7 Tagen und warum? HI. Ist immer total schön, wenn man das 'HI' des Messgerätes benutzen kann, um anderen damit 'Hallo' zu sagen... Nee, mal im Ernst: Am vergangenen Samstag ging der Wert stellenweise nicht mehr runter. Vermutlich lag's an der Aufregung.

Welcher war dein niedrigster Wert in den letzten 7 Tagen und warum? 53mg/dl. Zum Glück merke ich die Unterzuckerungen selten später. Zum Glück hatte ich genug Zucker am Start und nicht mal alles wurde verbraucht. 4 Rollen Traubenzucker, 1 Flasche Cola, diverse Caprisonnen.

Wie ging es dir die letzten 7 Tage über? Psychisch war es, wie oben schon beschrieben, die reinste Achterbahn. Konzerttickets in Berlin vergessen, Insulin in Hamburg im Kühlschrank vergessen, dann in Düsseldorf in einer Schwerpunktpraxis ein Rezept bekommen, Insulin geholt,  dann den Bolus-Pen beim Beyoncé-Konzert verloren und mit nur einem Pen zum Festival. Ich bin wahnsinnig geworden. Wie gut, dass am Ende ein Pen eigentlich reicht. Und, hey, immerhin habe ich auf dem Festival dann nichts mehr verloren!

Was waren die am schwersten einschätzbaren Broteinheiten diese Woche? Wir haben total viel auf dem Festival gegrillt, und Grillgut mit den ganzen FPE einzuschätzen fällt mir nach wie vor eher schwer. Handbrot hatte ich zum ersten Mal, auch nicht ohne. Aber die Goodies aus der japanischen Bäckerei in Düsseldorf waren wie immer nicht einfach zu schätzen.

Wie aktiv warst du die letzten 7 Tage? Mein tägliches Laufprogramm konnte ich auf Reisen nicht halten. Aber immerhin war ich laufen. Zwei Mal, ein mal in Hamburg und ein mal auf dem Festivalgelände am Samstag. Dazu kam enorm viel gehen, gerade in Düsseldorf, Leipzig und auf dem Festival. Mindestens 10000 Schritte pro Tag waren ganz locker drin. Und das ist super. Noch dazu wurde viel getanzt auf den Konzerten und beim Festival. An Aktivität hat es also glücklicherweise wirklich nicht gemangelt und auch heute bin ich schon wieder im Wald gelaufen.
Dazu kommt nun auch noch die App Pokémon GO, die mich als Vielgeher wirklich nochmal zu ein paar mehr Extra-Schritten pro Tag animieren kann! Und auch bei Lisa scheint die App ihre Dienste zu leisten.

Welche Schwierigkeiten könnten in den nächsten 7 Tagen auf dich zukommen? Ich bin weiterhin auf dem Sprung, nur ein paar Tage zu Hause. Das schlaucht.

Was war am schönsten diese Woche? Viel draußen aktiv sein war super. Sonne abbekommen. Da durften die Werte auch einfach mal Werte sein.  Beyoncé sehen. Rihanna sehen. Das Festivalprogramm.

Danke euch nochmals für all eure Tipps, Infos und die wahnsinnig lieben Worte an mein aufgeregtes wahnsinniges Selbst. Ihr habt mir echt so geholfen damit! Es war im Endeffekt wirklich eine schöne Zeit. Die Werte waren mal gut, mal nicht so gut, aber ich hatte alles mehr oder weniger unter Kontrolle. Bis auf die Verluste, die konnte ich schlecht kontrollieren.
Dass mir viele von euch eine Pumpe vorgeschlagen haben, weil man diese nicht verlieren kann, habe ich ernst genommen. Dennoch ist 'nur' dieser Grund zu wenig Grund für eine Pumpe und es gibt momentan einfach nicht die FÜR MICH PERSÖNLICH perfekte Pumpe auf dem Markt. Da möchte ich mir einfach nicht irgendwas anderes für vier Jahre ans Bein binden. Außerdem kam das jetzt zum ersten Mal überhaupt, und dann leider direkt sehr geballt vor, dass ich in so großem Maße meinen Diabeteskram vergessen oder verloren habe, und das in dreieinhalb Jahren. Ist also ein okayer Schnitt, würde ich sagen.

Was ich aber wirklich gemerkt habe in der letzten Woche war, dass ich definitiv die Menschen um mich herum noch besser schulen muss, was den Diabetes angeht und ihnen auch verständlich machen muss, dass eine Frustphase vorkommen kann und es für sie kein Grund sein muss, ebenso auszuflippen wie ich, sondern dann eher unterstützend zu sein. Das war eine krasse Woche und ich musste an 100 Dinge gleichzeitig denken und hab mir mal wieder bewiesen, dass ich dann selbst meinen Kopf vergessen würde, wenn er nicht an meinem Hals kleben würde. Da hilft es, wenn die Menschen in der Umgebung wissen, was die Lieblings-Unterzucker-BE sind oder dass es kein Beinbruch ist, wenn man plötzlich nur noch einen Pen hat.

Die Securities waren übrigens nirgends ein Problem für mich als Typ-1-Diabetikerin. Nicht in Hamburg, nicht in Düsseldorf und nicht beim Festival. Eher kam es vor, dass ich mit Sensor am Arm für Aufsehen beim Publikum sorgte und mal hier und da Fragen beantwortete. Das war nie schlimm, trotzdem ist das eher der letzte Ort, an dem ich für lange Erklärungen zu haben bin.

Jetzt muss ich irgendwie versuchen, wieder in der normalen Realität anzukommen. Ich zwang mich heute morgen schon zum Laufen, so dass zumindest der Teil in meinem Alltag direkt wieder stabil ist. Die morgendliche Laufrunde mit Pokémon GO zu verbinden spornt übrigens noch mehr an :D
Die zehn Tage haben sich angefühlt wie ein ganzer Monat und es ist verdammt verrückt wieder zu Hause zu sein und endlich Zeit und Ruhe zu haben, die ganzen Konzerterlebnisse zu verarbeiten.

Die zehn Tage haben mir aber auch gezeigt, dass ich endlich mehr Vertrauen in mich selbst und meine Fähigkeiten haben muss. Dass ich auch mit wenig zehn Tage durchleben kann. Dass ich mir als Mensch mit Diabetes nicht das Leben vom Diabetes vermiesen lassen darf und dass es immer irgendwie weiter gehen muss und weiter gehen wird.


Zusammengefasst darf ich nun wie folgt die letzten zehn Tage abschließen:

-Securities haben kein Problem mit Diabetesutensilien, am Besten nimmt man aber festen Traubenzucker als Unterzucker-Hilfe mit, flüssig mögen sie nicht so gerne
-Schwerpunktpraxen in anderen Städten versuchen immer zu helfen, auch wenn es nicht so leicht möglich ist, wie in der heimischen Praxis. Im Zweifel geht's da schneller als im Krankenhaus
-Ich muss mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und ins Selbst haben 
-Die Menschen, die einem am nächsten stehen, MÜSSEN sich mit dem Diabetes auskennen, da sie sich sonst in Sondersituationen eher Sorgen machen, als helfen und einen klaren Kopf behalten können
-Auf einem Festival erweisen sich Sensoren wirklich als äußerst praktisch




Ein von tine (@saytine) gepostetes Foto am



Mittwoch, 13. Juli 2016

Spannend hier, aufregend da - Ja, ja. Aber jetzt mal Tacheles.

Ich habe die Schnauze voll. Ich habe sie gehörig voll. Hab genug vom Diabetes und all den Aufgaben, Hürden, der Verantwortung, die diese Krankheit mit sich bringt. Vielleicht ist das nur eine Phase, aber mir reichts gerade. Bis oben hin.

Dreieinhalb Jahre - wann gibt's Urlaub?

Diabetes bekam ich mit 22. Dieses Jahr werde ich 26 Jahre alt. Ich habe vor circa dreieinhalb Jahren Diabetes bekommen. Seit dem 12. März 2013 habe ich 365 Tage im Jahr, 52 Wochen, 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag Diabetes. Ich muss immer an meinen Kram denken. Habe ich genug Insulin zu Hause? Sind noch genügend Teststreifen da? Irgendwann wurden aus Teststreifen Sensoren. Habe ich alle Pens bei mir? Auf Reisen genügend Ersatz dabei? Sind ausreichend Nadeln im Koffer? Ist was gegen Unterzucker in der Tasche? Und wenn nicht: was passiert mit mir, wenn ich Dinge zu Hause vergesse oder noch schlimmer: verliere? Darf ich etwas zu Hause vergessen oder verlieren? Nein. Darf ich an etwas nicht denken? NEIN! Darf mir etwas geklaut werden? Nein! Ich muss immer daran denken.
Nicht einen Tag Urlaub darf ich mir gönnen, oder so viele andere Gedanken in meinem Kopf haben, um keinen Platz mehr für das eigentlich Wichtigste zu haben: NIMM DEIN SCHEISS ZEUG MIT! PASS AUF DEN KRAM AUF! DEIN LEBEN HÄNGT DAVON AB!

Und wenn es doch passiert, was dann?
Genau das bekomme ich im Moment sehr deutlich zu spüren. In den letzten 2 Monaten habe ich meine geliebten pastellfarbenen Pens häufiger verloren, als in den gesamten dreieinhalb Jahren zusammen. Ich habe Insulinvorräte für Reisen in diversen Kühlschränken liegen lassen und unterzuckere regelmäßig, weil sich meine Faktoren durch viel Bewegung schnell und stark verändern, da kommen ja fast ein wenig Remissionsgefühl auf. Die Tatsache, dass mein Sensor mich nicht vor Unterzuckerungen bewahrt, frustriert. Alles ist grade ein wenig scheiße. Und jetzt hab ich heute mal wieder meinen Pen verloren, und das aus meiner geliebten und für eigentlich sicher befundenen Bauchtasche, die ich erst einmal wutentbrannt durchs Hotelzimmer schleuderte, als ich den Pen nicht mehr darin gefunden habe. Schon wieder in einer fremden Stadt, wieder auf der Durchreise und kurz vor einem mehrtägigen Musikfestival. Klar habe ich immernoch einen Pen, meinen Basalpen, und kann wechseln. Aber ich muss eben auf den eigentlich unbeschwertesten Tagen des Jahres - so hatte ich sie mir zumindest vorgestellt - jetzt noch stärker nachdenken und noch mehr aufpassen, um mir nicht in einem Moment der Unachtsamkeit das falsche Insulin zu spritzen und womöglich noch eine Katastrophe auszulösen. Es reicht mir einfach grade. Es ist zum Kotzen, dass ich ständig für mein eigenes Überleben verantwortlich sein muss.

Für viele scheint das vielleicht Meckern auf hohem Niveau, aber ich hätte einfach gerne Mal wieder ein paar Tage Urlaub vom Diabetes, vom Planen mit Diabetes, vom Reisen mit Diabetes, vom Leben und Erleben mit Diabetes, vom Essen mit Diabetes. Ein paar normale Tage wie damals vor der Diagnose. Ohne große schwere Tasche. Ohne Angst, weil nichts lebenswichtiges verloren oder vergessen werden kann. Ein paar Tage einfach sein dürfen. Ich wünsche mir gerade nichts lieber. Und ja, auch das ist Realität, zwischen der ganzen nervösen Vorfreude und dem normalen Diabetesalltag. Auch das ist echt und darf und muss auch mal raus.

In diesem Sinne, drückt mir die Daumen für die nächsten Tage auf dem Festival, ich kann es gebrauchen.
Und falls noch jemand einen Pen für die Lilly-Patronen in Leipzig hat, bitte melden!

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ps: getippt wütend von meinem Handy, wer Fehler findet, darf sie behalten.

Sonntag, 10. Juli 2016

Immer wieder sonntags...

Puh, das war ne spannende Woche!
Das Wetter war zwar extrem durchwachsen, aber ansonsten war die Woche echt heftig für mich.
Wie sehr ich im Moment mit Unterzuckerungen kämpfen muss, dazu mehr am Dienstag. Es folgt an dieser Stelle: mein kleiner persönlicher Wochenrückblick. Heute mit wenig Worten und Bildern, da nur vom Handy getippt... Los geht's!

|GesehenZootopia
|Gelesen| Spring Magazine Nr. 13
|Gehört| Diskografien von Rihanna und Beyoncé- Vorbereitung für die Konzerte :)
|Gegessen| Selbstgemachte Piroggen mit Sauerkraut, Aprikosenkuchen, viel Salat
|Getrunken| Wasser, Milch, Kaffee
|Getan| Jeden Tag Sport gemacht, gepackt für Städte und Festival, Rihanna in Concert gesehen
|Gedacht| Minischritte zeigen endlich ihre Wirkung, endlich bald Fußballpause (ich freunde mich damit an, aber Bundesliga UND EM ist einfach noch zu viel für mich)
|Gefreut| Konzerte, Konzerte, Konzerte!
|Geärgert| Warum benehmen sich Menschen in Gruppen immer so scheiße?
|Gewünschtmehr Sonne, mehr Sommer!
|Gekauft| Essen
|Geklickt| Twitter

Bei Instagram (@saytine) könnt ihr mich auch immer durch meine Woche begleiten, ein Foto ist schneller gepostet :)

Noch schneller bin ich allerdings bei Snapchat unter kaesefondue!


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oh baby 👌 @badgalriri #antiworldtour #rihanna

Ein von tine (@saytine) gepostetes Foto am




love on the brain @badgalriri #antiworldtour #rihanna

A photo posted by tine (@saytine) on











Mittwoch, 6. Juli 2016

Hilfe! Ich bin ein nervöses Stück Toast!

Die nächsten Tage werden hart. Sehr hart, aber mit Sicherheit auch wunderschön. Denn in den nächsten 12 Tagen werde ich zwei sehr große Konzerte besuchen, drei verschiedene Städte und ein Musikfestival. Das Programm ist also gefüllt. Und ich bin nervös.

Ich bin ein nervöses Stück Toast und ich drehe gleich durch.

Aber warum eigentlich?

Ach ja, richtig. Zunächst versuche ich normalerweise zu vermeiden, mich auf Großveranstaltungen mit extrem vielen Menschen aufzuhalten. Ich mag das nämlich eigentlich gar nicht so gerne. Das ist mir alles zu viel. Wo viele Menschen sind, passieren auch viele unvorhersehbare Dinge. Dinge, die ich nicht kontrollieren kann und ertragen muss, solange sie andauern. Situationen, bei denen ich cool bleiben muss und trotzdem nicht den Spaß an der Sache verlieren darf. Menschen werden in großen Gruppen dumm und ignorant, und das bereitet mir bisweilen oft Probleme und macht mich wütend. Aber für die Künstler, die ich sehen und hören und erleben werde, versuch ich mal halbwegs cool zu bleiben, was das angeht...

Dazu kommt aber noch: Ich werde zum ersten Mal mit Diabetes zwei richtig, richtig große Konzerte besuchen und zum ersten Mal mit Diabetes auf ein Festival gehen. Und das lässt mir wirklich den Arsch auf Grundeis gehen! Es ist Sommer. Noch dazu sehr komisches Wetter im Moment. Sonne, heiß, Regen, kalt. Ein Bisschen wie April. Auf dem Festival muss ich mein Insulin bei Temperaturschwankungen im Zelt lassen. Ich muss vertrauen haben. In meine Kühltasche und den Rest der Menschheit. In meinen Sensor. In das Kinesiotape. Muss loslassen können, damit ich die Zeit durchweg genießen kann. Das ist etwas, was ich möchte und was ich mir verdient habe. Von alldem gibt es kein Entkommen, sollte ich erstmal dort sein. Und ich will wirklich gut vorbereitet sein. Möglicherweise zu gut. Und nebenbei sollte das mit den Werten natürlich noch okay gut klappen, denn wer will schon auf einem Festival oder während eines Konzertes unter- oder stark überzuckern? Richtig, niemand.

Ich muss für drei Städte, zwei Konzerte und ein Festival packen und es kommt mir vor, als wäre es das Schwerste auf der Welt.

Ich habe keine Ahnung, wie die lokalen Securities jeweils auf Diabetiker und die Utensilien, die ich so mit mir herumtrage reagieren.
Ich habe keine Ahnung, ob ich genügend einpacke. Genügend Insulin? Genügend Ersatzsensoren? Genügend Tape? Genügend Nadeln? Genügend Teststreifen?

Wenn ihr Erfahrungen mit dem Volksparkstadion in Hamburg oder der Esprit-Arena in Düsseldorf oder den Securities beim Melt! Festival habt, oder auch sonstige Konzert- oder Festival- oder Großveranstaltungstipps mit mir teilen könnt, wäre ich euch sehr dankbar!
Ich werde mein Insulin auf dem Festival in meiner Friotasche aufbewahren. Ansonsten... keine Ahnung, Leute. 

Ansonsten drückt mir die Daumen. Dass ich das nochmal erleben darf...

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Dienstag, 5. Juli 2016

Diabetes-Dienstag!

Moin!


Ab heute gibt es wieder regelmäßig den Diabetes-Dienstag hier auf dem Blog! Der Diabetes-Dienstag stellt einen kurzen Round Up zu meiner vergangenen Diabeteswoche dar. Auf Snapchat (mein Name dort: kaesefondue) findet ab heute ebenfalls regelmäßig der Diabetes-Dienstag statt. Dort erkläre ich ab jetzt immer Dienstags Diabetes-Dinge für meine Follower ohne Diabetes, sinniere über meine Werte, schätze BEs oder ärgere mich über meinen Blutzucker. Wenn ihr auf Snapchat seid, schaut doch mal vorbei! Ich würde mich freuen.

Jetzt aber erst einmal weiter mit dem schriftlichen Teil. Diabetes-Dienstag sind 7 Fragen über meine letzten 7 Tage. Ganz easy. Wer Lust hat, macht jeden Dienstag mit. Auf Facebook, auf dem eigenen Blog, auf Twitter, in den Kommentaren. Ich lade alle ein!

Welches war dein höchster Wert in den letzten 7 Tagen und warum? HI. Kein Kommentar. Geht ja gut los hier.

Welcher war dein niedrigster Wert in den letzten 7 Tagen und warum? 50mg/dl. Nächtliche Unterzuckerung, weil ich das mit dem Insulin und dem Sport gerade noch nicht so gut hinbekomme.

Wie ging es dir die letzten 7 Tage über? Körperlich super. Das tägliche Laufen tut mir sehr gut und spornt an. Ansonsten eher aufgeregt. Die nächsten zwei Wochen ist viel los. Bezüglich meiner Arbeitsstörung läuft es eher semi, aber meinen nächsten Termin habe ich am Mittwoch.

Was waren die am schwersten einschätzbaren Broteinheiten diese Woche? Pierogi vermutlich.

Wie aktiv warst du die letzten 7 Tage? Laufen, laufen, laufen, it is! Ich war jeden Tag eine Stunde laufen im Wald. Dazu in regelmäßigem Abstand Muskeltraining und etwas Yoga.

Welche Schwierigkeiten könnten in den nächsten 7 Tagen auf dich zukommen?  Konzerte in großen Hallen, Festival im Zelt.

Was war am schönsten diese Woche? Dass ich es geschafft habe, jeden Tag zu laufen.





Wir lesen uns hier oder auf Facebook oder sehen uns auf Snapchat!
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Sonntag, 3. Juli 2016

Immer wieder sonntags

Für mehr Regelmäßigkeit und Routine!
Möglicherweise habt ihr mitbekommen, dass ich an meinem Alltag und meiner Routine arbeite. Denn Routine ist wichtig im Leben, zumindest für mich jetzt gerade im Moment. Routine bietet ein gewisses Netz an Struktur, an dem man sich durch die Woche hangeln kann. Und um langsam zu meinem alten Netz zurückzukehren, habe ich noch zwei weitere Dinge -neben dem täglichen Laufen - beschlossen. 1. Tadaa, der Sonntagspost kommt zurück und 2. der Diabetes-Dienstag kommt ebenfalls zurück! Und zwar auf dem Blog und auf Snapchat! Das bedeutet, dass meine Snaps ab jetzt jeden Dienstag Diabetes-Themen beinhalten werden, den ganzen Tag, 24h lang. Könnt ihr euch jetzt nicht vorstellen? Ich zeig euch das am Dienstag auf Snapchat (Name findet ihr untern!)!

Jetzt gibt's erstmal wieder den Sonntagspost! Ich freu mich.
Falls ihr meine Sonntagsposts bisher noch nicht kanntet oder meine Diabetes-Dienstage euch fremd sind, schaut doch einfach mal hier oder hier.

|Gesehen| Just add magic (ein Amazon Prime VIdeo Exclusive), Spiele der Euro 2016
|Gelesen| viele Postkarten, die mich diese Woche erreichten
|Gehört| Das neue Album 'Freetown Sound' von Blood Orange rauf und runter



|Gegessen| Pommes frites, selbstgemachtes Kimchi, Reiskuchen mit scharfer Soße (ddeokbokki), Reispfanne, viel viel Reis diese Woche
|Getrunken| Wasser und Gösser Radler
|Getan| viel gelaufen, mit dem Rad gefahren, auf der Fanmeile gearbeitet, viel geschrieben
|Gedacht| wie viel weniger Insulin brauche ich jetzt?
|Gefreut| bald beginnt eine der krassesten Wochen des Jahres
|Geärgert| wann wird das Wetter wieder besser? Ich möchte den Sommer genießen!
|Gewünscht| dass Menschen wieder mehr selber kreativ werden und sich nicht mehr so stark von anderen 'inspirieren lassen', dass Menschen wieder ehrlicher werden, ehrlicher und ungekünstelt.
|Gekauft| Ponytail Rettich Kimchi, Reiskuchen beim Asiasupermarkt
|Geklickt| diverse Blogs

Bei Instagram (@saytine) könnt ihr mich auch immer durch meine Woche in Bildern begleiten.
Auf Snapchat findet ihr mich unter dem Namen kaesefondue, dort gibt es Bilder und Videos von mir.

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koreanischer Reiskuchen mit scharfer Soße


Arbeiten auf der Fanmeile

Post!
Ausgepowert vom Laufen

Es läuft...

Ich laufe endlich wieder.
Ich laufe, tatsächlich sechs Mal die Woche.

Auspowern fühlt sich toll an!
Jeden Morgen um 9 Uhr laufe ich los, für eine Stunde. Bei mir um die Ecke ist ein Wald, es dauert zwei Minuten zu Fuß, bis ich ihn erreiche. Dort laufe ich. Rain or Shine, ich laufe. Laufe, laufe, laufe und nutze den Wald als kostenloses Open-Air-Fitnessstudio. Es tut verdammt gut. Endlich ein Stück Routine, endlich ein Stück Alltag.
Leute, ich, als ungefähr faulster Mensch der Welt, sage euch: Es gibt wirklich wenig Dinge, die sich SO gut anfühlen, wie sich bei guter Musik richtig auszupowern!

Während dem Laufen geht es mir gut. Danach geht es mir auch gut. Ich unterzuckere ja sowieso eher selten, wie ihr vielleicht mitbekommen habt. Denn eine Unterzuckerung gilt es für mich grundsätzlich immer zu vermeiden. Unterzuckerungen sind für mich das Schlimmste. Grade nachts, wenn ich schon geschlafen habe, machen Unterzuckerungen mich echt fertig. Leider unterzuckere ich im Moment häufiger nachts, davon berichtete ich auch diese Woche bereits. Dass das nervt, weil ich - trotz Tragen eines Sensors - natürlich von ebendiesem nicht geweckt werde, erzählte ich euch auch.

So. Und was machen wir nun? Klar ist: Ich hab keinen Bock, nachts immer zu Unterzuckern, weil durch den Sport plötzlich alles im Körper durcheinander ist. Klar ist wohl auch: Ich brauche an bestimmten Stellen wirklich weniger Insulin. Klar ist ebenfalls: Bewegung, Sport tut dem Körper gut, egal ob Typ 1 oder nicht. Ich versuche generell immer mindestens 10.000 Schritte pro Tag zu gehen. Jetzt kommen noch viele weitere dazu. Das ist toll! Weniger ist also keine Option. Klar ist außerdem: Macht man regelmäßig Sport, bemerkt man am und im Körper wirklich  recht schnell eine Veränderung.

Alles toll, jetzt muss ich nur noch ausloten, wo und wann ich wie viel weniger Insulin brauche! Wenn es mal so einfach wäre, wie es klingt. Das ist für mich die schwierigste Übung. Denn nerven und Zeit für Tests habe ich im Moment eigentlich wirklich eher weniger. Aber da es die Unterzuckerungen dringlichst zu vermeiden gilt, muss ich da wohl jetzt durch...