Moin!
Ich gehöre jetzt bereits fast drei Jahre zum Club der Menschen mit Typ 1 Diabetes. Drei Jahre. DREI. Das mag im Vergleich mit einigen von euch da draußen nicht viel Zeit sein, für mich bedeuten diese drei Jahre allerdings sehr viel. Drei Jahre voller Insulin, Pens, Teststreifen, Sensoren, Messgeräte, Stechhilfen, Lanzetten und Nadeln. Alles musste kennen gelernt und auf den eigenen Körper, den Alltag und die Vorlieben angepasst werden. Am Anfang meiner Diabeteskarriere war ich zunächst einfach froh, dass ich wusste, was los war mit mir, dass mir endlich geholfen werden konnte und es mir langsam wieder besser ging. Da war es dann auch erst Mal egal, welches Messgerät. Es war egal, ob es eben erstmal nur Fertigpens waren und es war egal, welche Nadeln ich für diese benutzte - Hauptsache, sie hatten die halbwegs richtige Länge.
Irgendwann wirste halt anspruchsvoller...
Und irgendwann kommt der Punkt, da ist es eben nicht mehr egal. So war es auch bald bei mir. Das ist mit vielen Dingen so: Kochst du viel, gehst du viel essen und probierst einiges aus, wird deine Geschmackspalette erweitert und du kannst Gemüse direkt vom Bauern von Gewächshausgemüse vom Discounter unterscheiden. Oder schmeckst plötzlich die Blumen im Honig oder weißt den Käse aus Frankreich mehr zu schätzen. Trinkst du gerne guten Wein, bemerkst du auch hier irgendwann die Unterschiede. Beschäftigst du dich mit Filmen, kannst du gute mit Liebe gemachte Produktionen von schnellen herzlosen unterscheiden. Gehst du viel laufen, merkst du irgendwann, dass du dich auch die billigen No-Name-Laufschuhe nicht verlassen kannst. Arbeitest du viel am Computer, zahlt sich hier irgendwann eine größere Investition aus. Ihr versteht schon, worauf ich hinaus will. Irgendwann merkt man den Unterschied.
Zu Beginn meiner Therapie bekam ich bereits die Nadeln von BD verschrieben. Micro-Fine Ultra mit Pentapoint, 0,25x5mm. Ich fand sie gut, machte mir aber wie gesagt nicht viele Gedanken. Erst später, als ich aus Versehen (?) Nadeln einer anderen Firma verschrieben bekam, bemerkte ich den für mich sehr großen Unterschied zu den Nadeln, die ich bisher benutzte. Auch später dann, als ich durch Reisen zu Messen und Kongressen und Kontakt mit Firmen in den weiteren Genuss des fröhlichen Nadeltestens gekommen war kann ich sagen, dass ich weiterhin auf die BD-Nadeln setze, wie viele andere, mit denen ich über die Jahre schon sprechen durfte. Die Nadeln gleiten einfach am Besten, sie sind sehr selten spürbar, schön kurz und verstopfen quasi nie. Mir ist am Ende am aller wichtigsten, dass eine Nadel auch bei einer eventuellen zweiten Injektion nicht bis kaum schmerzt. Denn, seien wir hier mal bitte kurz realistisch: auch wenn ich inzwischen relativ oft meine Nadeln wechsle und das wichtig ist, manchmal muss es einfach noch schneller gehen. Zack, rein. Keine Zeit fürs Wechseln, das muss dann auch mal so gehen. Und so ist das, zumindest für mich, bei diesen Nadeln. Da kommt im Moment keine andere ran, sorry!
Ich kann euch trotzdem sagen, es gibt viele verschiedene da draußen. Gute, sehr gute und weniger gute Nadeln. Und es ist ein schönes Gefühl zu wissen, wenn man seine Nadeln gefunden hat. Denn auch das ist, wie so vieles anderes bei der Diabetestherapie, eine ganz individuelle Sache. Also probiert aus, wenn ihr Probleme mit euren Nadeln habt. Lasst euch Proben von den Firmen zuschicken, sprecht auf Messen oder Diabetikertagen mit den Firmen, testet was das Zeug hält und findet eure Nadel.
Eine Injektion kann schmerzhaft sein, aber weniger schmerzhaft mit der für einen selbst richtigen Nadel.
...Aber selbst mit der kann es manchmal trotzdem weh tun. Diabetes ist halt kein Zuckerschlecken, wa? :) x