Weißt du, Frederick, der Tag meiner Diagnose ist wie mein zweiter Geburtstag im Jahr. Und der heutige Weltdiabetestag ist ein weiterer wichtiger Tag, dem ich mich gerne annehme und den ich mit anderen Typ-1-Diabetikern zelebriere. Ein Tag, der genutzt werden soll, um die Gesellschaft weiter aufzuklären und Menschen zu danken, denen wir unser Leben zu verdanken haben.
Weißt du, Frederick, durch deine Neugier und dein großes Interesse für die Krankheit Diabetes Mellitus bist du nicht einfach nur der jüngste Medizinnobelpreisträger aller Zeiten geworden, nein, du hast dafür gesorg, dass wir alle weiterleben können. Du hast alles aufgegeben, um Tag und Nacht Versuche durchzuführen, wie ein Wahnsinniger auf der Suche nach diesem Hormon, welches den Blutzucker reguliert. Und das zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wow!
Weißt du, Frederick, wo ich ohne Insulin wäre? Nicht hier. Was würden mir meine Pens oder mein Messgerät ohne Insulin bringen? Nichts. Früher hätte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Aber so ist das ja immer: erst, wenn es einen selbst betrifft, denkt man mal drüber nach. Und genau deswegen müssen wir uns der Sache annehmen und gegen Stigmen und Vorurteile ankämpfen, informieren und uns vernetzwerken, denn gemeinsam können wir einiges erreichen.
Weißt du, Frederick, wenn ich dich heute treffen könnte, würde ich dir vermutlich nicht einmal wissenschaftliche Fragen stellen - ich wäre viel zu nervös. Ich würde dich zu einem gemeinsamen Blutzuckermessen auffordern und du würdest vermutlich gewinnen, weil du näher am Zielwert wärst, und dann würden wir lachen.
Weißt du, Frederick, ich wünsche mir, dass es auch weiterhin solche hartnäckigen Forscher wie dich gibt und geben wird. Forscher, die nicht aufhören zu suchen, bis sie Lösungen gefunden haben.
Frederick Banting war zu Beginn des 20. Jahrhunderts Arzt in Kanada. Er gilt zusammen mit Charles Best als Entdecker des Hormons Insulin. Er ist bis heute jüngster Medizinnobelpreisträger.
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