Mittwoch, 6. April 2016

DREI JAHRE BLOG - Was ich gelernt habe

Moin!

Immer noch Geburtstag! Immer noch in pink! Dieses Mal ist aber der Blog hier an der Reihe! Ich bin etwas spät dran, aber das liegt daran, dass ich über die Osterfeiertage unterwegs war und ausnahmsweise keinen Blogpost vorbereitet habe. Am 12.03. war mein drittes Diajubiläum und nur 12 Tage später, nämlich am 24.03., feierte ich meinen dritten Bloggeburtstag! WOW! Und ich kann mich nur wiederholen: wie schnell die Zeit vergeht, ist unfassbar für mich. Was die letzten drei Jahre bei mir los war, übersteigt alles, was bisher in meinem Leben passiert ist. Und hier bin ich heute, MIT Diabetes an meiner Seite.


Dass mein Blog nur 12 Tage jünger als meine Diagnose ist, liegt daran, dass ich direkt ein riesengroßes Bedürfnis hatte, meine Erlebnisse und Gedanken mit dieser neu diagnostizierten Krankheit aufzuschreiben und in die Welt hinauszuschicken. Ich verbrachte sowieso viel Zeit mit Recherche zum Thema Diabetes im Internet. Las viel, sah mir Videos an, verstand und probierte aus. Und irgendwo musste das alles hin. Meine Schulung bekam ich erst gut vier Monate nach meiner Diagnose, und so dauerte es einige Zeit, bis ich Leute zum Austausch in meiner direkten Umgebung fand. Und obwohl ich direkt herausfand, dass einige meiner Kommilitonen auch Typ-1-Diabetes haben, reichte mir das nicht, da sie eher verschlossen mit ihrem Diabetes waren und ich zu diesem Zeitpunkt schon merkte, dass ich, im Gegensatz zu ihnen, volle Kraft voraus gehen muss. Und so entstand mein Blogbaby nur 12 Tage nach meiner Diagnose und ich hoffe, es bleibt mir noch sehr lange treu.

Happy Birthday, Blog!

Zu dieser feierlichen Angelegenheit möchte ich heute einmal notieren, was ich in dieser Zeit gelernt habe.

Drei Dinge, die ich in drei Jahren Blog gelernt habe:

1. Es ist MEIN Blog
Mein Blog ist mein Blog ist mein Blog. Hier ist mein Spielplatz, ich kann mich austoben und meine Meinung sagen. Ich kann hier die Luft rauslassen und ich entscheide, was hier passiert. Wem es gefällt, der kann bleiben und mit dabei sein. Aber ich kann und will es nicht allen recht machen. Mit meinem persönlichen Blog mache ich mich verletzlich und angreifbar und musste lernen, damit umzugehen. Dass nicht jeder mir immer zustimmt, habe ich die letzten drei Jahre oft zu spüren bekommen, aber das ist okay, weil ich niemanden zwinge, hier mitzulesen. Bloß, weil jemand meine Arbeit hier nicht mag, heißt das nicht, dass sie schlecht ist. In erster Linie schreibe ich diesen Blog mit viel Herzblut für mich. Und das ist vom ersten Tag an bis heute unverändert. Und dass diese Tatsache von anderen gewertschätzt wird, lässt mein Herz regelmäßig höher springen.

2. Community ist wichtig und muss geschätzt werden
In den drei Jahren, in denen ich hier blogge, ist die Onlinecommunity rund um den Diabetes massiv gewachsen. Als ich meinen Blog erstellte, gab es nur rund eine Hand voll deutschsprachiger Mitblogger zum Thema Diabetes. Inzwischen sind es um die 100 "KollegInnen" und es werden ständig mehr. Noch dazu wächst die Zahl der Menschen, die sich online zum Thema Diabetes informieren wollen. Das ist großartig! Das Internet bietet uns den Platz dafür und wir nutzen diesen, kommen zusammen und tauschen uns aus.
Was diese Community aber noch lernen muss: No hate, no judgement, no jealousy. Ich verstehe, dass das Thema Rund um den eigenen Diabetes für jeden einzelnen von uns sehr emotional sein kann. Deswegen muss man andere, die etwas anders machen, noch lange nicht angreifen oder beschimpfen oder ihre Meinung als falsch darstellen. Wir sind alle anders, alle unterschiedlich. Nur weil wir alle Diabetes haben, müssen wir keine best friends sein. Diabetes definiert uns nicht. Aber wir können respektvoll miteinander umgehen. Dafür müssen wir bei uns selbst anfangen, um die Community respektvoller und in sich gestützter wachsen lassen zu können. Was ich zum Beispiel teilweise in manchen Facebook-Gruppen lese, macht mich wirklich sprachlos und wenn ihr eure Mitmenschen im echten Leben auch so behandelt, na dann herzlichen Glühstrumpf!

3. Manchmal kann ich mit meinem Mini-Blogbaby etwas bewegen, und das ist toll
Hey, mal ehrlich. Ich schreibe hier, und schreibe, und schreibe. Ich lasse die Luft raus, ich beschwere mich hier, ich komme mit vielen von euch, echten anderen Menschen mit Typ 1 und Firmen in Kontakt, und wir können uns austauschen. Die Mühe, die Leidenschaft, die Arbeit, die ich seit über drei Jahren in diesen Blog stecke, kann etwas bewirken. Feedback zu bekommen, zu erfahren, dass mein Geschreibsel jemandem helfen konnte oder ich damit etwas im Kopf eines Entwicklers bewirken konnte, das sind wirklich die Kirschen-auf-dem-Eis-Momente. Eure Kommentare zu lesen, ist so wertvoll für mich. Es macht mich so froh, wenn ich erfahre, dass ich euch happy oder mutiger mit meinen Texten gemacht habe oder euch motivieren konnte. Das ist ein unfassbar schönes Gefühl. Fast so, als würde ich euch allen bei mir zu Hause ein selbstgekochtes Drei-Gänge-Menü servieren und es würde euch super gut schmecken. So einfach kann man mich glücklich machen.
Ich hoffe, dass ich mit meinen Texten einen kleinen Teil dazu beitragen kann, Menschen mit Diabetes zu motivieren, für sich selbst einzustehen, ohne zu vergessen, dass sie eine chronische Krankheit haben, sich aber nicht von dieser am Leben hindern lassen! Und ich glaube, wir sind da auf einem guten Weg.


Was erwartet ihr von einem Blog? Oder wenn ihr BloggerInnen seid: Was habt ihr bisher durchs Bloggen gelernt? :)

Habt eine wundervolle Restwoche!
x

PS: Werbung ohne Kennzeichnung auf dem Blog ist IMMER NOCH NICHT COOL!

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