Wie ihr sicher auf Facebook, Twitter oder Instagram oooder als aufmerksamer Blogleser mitbekommen habt, war ich dieses Wochenende ganz im Norden Deutschlands unterwegs zum Lauf zwischen den Meeren!
Shirt und Schweißband sitzen. Flens flenst! |
Der Lauf ist ein jährlicher Staffellauf von Husum nach Damp mit 10 unterschiedlichen Strecken.
Im letzten Jahr (da war meine Diagnose noch ganz frisch) habe ich sehnsüchtig online verfolgt, was unsere tolle Diabetestruppe da so getrieben hat. Dieses Jahr war ich selbst dabei. Und nicht nur ich. Aus einem Team wurden zwei!
Ich bin gerade echt geflashed vom Wochenende und möchte schnell alles niederschreiben und berichten. Eventuell habt ihr mitbekommen, dass ich mir im Vorfeld dolle Blasen an den Fußsohlen zugezogen habe und am Freitag noch unsicher war, ob ich überhaupt antreten kann. Aber ich habe alles überstanden - mehr dazu folgt:
Am Freitag sind die Läufer und Supporter der beiden POWERED-BY-INSULIN-Teams wieder nach und nach bei Bastian auf der Werft in Schleswig eingetrudelt, es wurden die Feldbetten bezogen, Pizza bestellt und gemütlich das ein oder andere Bier gegen die Nervösität getrunken. Außerdem wollten wir zusammen den Tag des Laufes koordinieren. Und da gab es ja auch noch die liebevoll zusammengestellten Goodiebags und das Wichtigste: jeder bekam sein Team-Shirt, welches beim Lauf zum ersten Mal ausgeführt werden sollte.
Alle da! |
PIZZA! |
Die darauffolgende Nacht war für alle recht kurz, ich glaube, so ziemlich alle waren spätestens gegen 7Uhr wach und am Wuseln, die ersten Läufer waren da quasi schon unterwegs zum Startpunkt. Zwischenzeitlich hatten wir an der Werft ein "Kloblem" was dazu führte, dass ich an jenem Samstag so oft in der freien Natur pinkeln durfte, wie ich es sonst nicht einmal in einem ganzen Jahr schaffe. ;) Finn war sehr edel und mutig und hat versucht, die knifflige Situation selbst in die Hand zu nehmen. Später musste ein Fachmann gerufen werden und gegen Nachmittag war das Kloblem auch schon keines mehr.
Mein Startpunkt war Fahrdorf. Da ich aber erst gegen 12Uhr auf dem Weg dorthin sein sollte (ich erwartete, gegen 14Uhr den Staffelstab von Bente übernehmen zu können), hatte ich noch etwas Zeit auf der Werft. Und das war gut so. Ich habe nämlich den ganzen Vormittag damit verbracht, meinen Wert oben zu halten, um einen guten Startwert zu haben. Leider war das gar nicht so einfach, die Nervösität hat mich gepackt und meinen Blutzucker auch. Dazu habe ich hier aber noch detaillierter berichtet.
Mittags machte ich mich dann mit den tollen Supportern und den Läufern von Startpunkt 7 und 8 und mit Jan, der auch meine Strecke Nummer 6 laufen sollte, auf den Weg.
Ilka, Bente & Ich - Bild geklaut von mein-diabetes-blog.com ! <3 |
In Fahrdorf warteten wir einige Zeit. Allerdings konnte Jan den Staffelstab schneller in Empfang nehmen, da Klara aus dem Team 1 uns bald erreichte. Irgendwann war es aber soweit. Ich sah Bente am Horizont in die Wechselzone einlaufen und begann laut zu schreien und sie anzufeuern. Es war so aufregend und alles ging verdammt schnell! Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren, drückte bei der Musik auf "Play", nahm den Staffelstab entgegen, drückte Bente, lief los und startete RUNTASTIC. MEINEFRESSE! Das war echt der Wahnsinn. Ich habe vorher noch nie an etwas vergleichbarem Teil genommen.
Meine Strecke ging von Fahrdorf nach Fleckeby und war 8,1km lang. Zunächst ging es entlang einer Landstraße, durch Dörfer über kleine, waldige Strecken, wieder durch Dörfer, nah am Wasser entlang, wieder durch eine Waldstrecke. Allgemein war sie sehr hügelig, es ging runter, hoch, runter, hoch. Ich fühlte mich wie in den Alpen von Schleswig-Holstein xD Etwas, was ich so eigentlich gar nicht gut abkann. Zusätzlich hat die Sonne alles gegeben und hat mich gebrutzelt, was das Zeug hielt. Zwischendurch dachte ich, dass ich gleich umkippen würde, so warm war mir. Ein laufender Ofen! Außerdem muss ich noch erwähnen, dass ich beim Training vorher die Strecke von 8,1km noch nie erreichen konnte. ABER! Ich habe es geschafft! JAAA! Mit den Blasen des Todes an den Fußsohlen, mit knallender, stechender Sonneneinstrahlung von oben, der Blutzucker endlich konstant, gute Musik auf den Ohren - so habe ich es tatsächlich in einer Zeit von 1:02h geschafft. Der Zieleinlauf war der schlimmste und gleichzeitig schönste Moment. Ich bog um eine Ecke und sah vor mir einen riesigen Hügel, auf dem sich oben eine kleine Traube Menschen gebildet hatte. Ich dachte, die wollen mich verarschen! In dem Moment war ich so unfassbar schlapp und fertig und sollte zum Ziel den Berg hochlaufen??? PUH! Ich zog es durch. Und dann kam die erlösende Sekunde, die Übergabe des Staffelstabes an Annette. Es war der Hammer - ich konnte gar nicht fassen, dass ich es geschafft habe. Völlig fertig begab ich mich erstmal zum Getränkestand - der erste Becher Wasser ging direkt über meinen Kopf.
Nachdem ich mich kurz erholt hatte, fuhren wir nach Gammelby, wo wir wiederum Annette und Chris nach ihrem Lauf abholen wollten. In Gammelby wartete Matthias allerdings noch auf Annette und den Staffelstab. Chris war schon eingetrudelt, Wiebke schon längst los. Chris hatten während dem Lauf einige Unterzuckerungen eingeholt, aber alles ging gut aus. Matthias wurde mittlerweile schon echt hibbelig. Aber irgendwann konnten wir Annette am Horizont erkennen, unsere schwarzen Teamshirts mit dem grünen Aufdruck waren einfach unverkennbar. Ich schrie laut und feuerte Annette an, so gut ich konnte, und Annette gab auf die letzten Meter nochmal richtig Gas, sodass Matthias endlich loslaufen konnte.
Dann haben wir uns zu fünft auf den Weg nach Damp gemacht, wo der Zieleinlauf stattfinden sollte. In Damp endlich angekommen (es gab da leider erst Stau- und dann erhebliche Parkprobleme, der Lauf ist einfach ein unfassbares logistisch nur schwer Lösbares Ereignis für diese Stadt - aber es hat letztendlich alles funktioniert!) haben wir auch schon bald den Rest der Teams entdeckt und Team 1 beim Zieleinlauf nochmal kräftig angefeuert! Später, als Anton einlief, ist das ganze Team 2 mitgelaufen. Ein tolles Gefühl.
Nach dem wir die Urkunden abgeholt und uns etwas erholt haben, ging es für alle wieder zurück zur Werft nach Schleswig. Ich war und bin sehr zufrieden mit uns. Wir haben es alle geschafft, keiner wurde verletzt und die Staffelhölzer haben es ins Ziel geschafft (ich hatte meines am Anfang kurz verloren - ups!).
Auf der Werft gab es dann eeendlich die warme Dusche und das wohlverdiente feierliche Abendessen, sowie einige gute Feierabendbierchen (und Feierabendjägis). Aaah!
Am Sonntag habe ich etwas länger geschlafen. Meine Blasen taten sehr weh und ich hatte ein wenig Muskelkater in den Oberschenkeln. Aber das Wetter war gut und so machten wir uns nach einem leckeren Frühstück und nachdem in der Werft alles halbwegs klarschiff war an die Schlei auf, wo einige sich noch im Stand-Up-Paddling übten. Ich saß aber lieber am Wasser und hab den Tag Tag sein lassen, hab noch mit Wiebke ein Entenpäärchen gefüttert (Shout out an Enton & Mona <3) und ein Paar Fotos gemacht.
Gegen Nachmittag haben sich langsam alle auf den Heimweg begeben.
Leute, es war ein tolles Wochenende, von dem ich sicher noch lange zehren werde.
Ich danke an dieser Stelle Sebastian, Bente, Ilka & Finn fürs Übernehmen der Organisation.
Bastian für den tollen Schlafplatz.
<3 DANKE TEAM POWERED BY INSULIN - Sebastian, Bente, Ilka, Finn, Fredrik, Anton, Klara, Amice, Annette, Matthias, Chris, Jan, Bastian, Kathi, Wiebke, Rudi, Valerie, Sascha, Nathalie und all unseren Supportern!
Ohne euch wäre ich NIEMALS IM LEBEN gelaufen! Hätte mir vor zwei Jahren jemand gesagt, dass ich mal bei einem Lauf teilnehme, hätte ich dieser Person den Vogel gezeigt! Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein darf.
Ich fand es auch toll, dass es sich angefühlt hat wie ein großes Team - und das waren wir auch!
Danke auch an Nintamed, Dexcom und mySugr, ohne euch wäre der Lauf nicht möglich gewesen.
<3
Auch, dass sich alle ständig nach meinen Füßen erkundigt haben - DANKE! Während des Laufes ging es (es sei denn, ich musste den Berg hoch oder über Kopfsteinpflaster). Jetzt ist es natürlich ein wenig schlimmer und schmerzhafter - aber es wird schon!
Die Erlebnisberichte der Kolleginnen und Kollegen:
Sugartweaks
Amice
Mein Diabetes-Blog
Sport mit Diabetes
Reisen mit Typ 1
Typ 1 live
LOVE LOVE LOVE
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& es folgen Bilder:
Schleswig - POWERED BY INSULIN - Finn rüstet sich für das Kloblem |
Am Ziel in Damp angekommen! YEAH |
Ostsee - TEAM POWERED BY INSULIN - Käthe (Team Sugartweaks) und meine Füße am Strand in Damp |
Wiebke & ich - Anstellen zum großen Feierfressi - eine Runde Smartphones ;) |
Geschafft! |
Wiebke an der Schlei |
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